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Hier vor Ort

 

 

Peter Barth
zeichnet Verkehrssituationen, die unsere Umgebung
zu Durchfahrlandschaften werden lassen.

 

Die Ausstellung
war vom 12. März bis zum 7. April 2017
in der Kreissparkasse,  72805 Lichtenstein
zusehen

 

 

Die Bilder zeigen den Gegensatz zwischen idyllischer, unverbrauchter Landschaft . . .

. . . und Verkehrsdichte und Straßenlärm

 

 

Aus der Vernissage-Ansprache (nach einem Text von Dagmar Waizenegger/ Tübingen) :

In Peter Barths Zeichnungen offenbart sich ein Gegensatz zwischen idyllischer, unverbrauchter Landschaft und Verkehrsdichte und Straßenlärm.

Weiterlesen:

Viele Regionen sind auf den Tourismus als Wirtschaftszweig angewiesen. Ein Dilemma, in dem sich auch die Schwäbische Alb befindet. Mit dem Slogan „Mythos Alb“ wird versprochen, unberührte Natur, Ruhe und Erholung zu finden. Andererseits sind es die vielen Touristen, die diese Ruhe unmöglich machen.

Der Tourismus hat auch Negativfolgen für die Menschen, die in diesen Bereichen leben. In Venedig gehen Einheimische nur dann noch auf die Straßen, wenn die Kreuzfahrtschiffe den Hafen wieder verlassen haben. In den Alpenregionen werden natürliche Lebensräume durch Skipisten zerstört. An den Küsten des Mittelmeers verändern Hotels und touristische Attraktionen das Landschaftsbild.

In den Bleistiftzeichnungen Peter Barths wird anschaulich, wie das Leben der Bewohner beeinträchtigt wird. Dichter Verkehr wälzt sich durch kleine Orte, Lärm und Abgase verschmutzen die Luft. Die Albaufstiege, wie die Holzelfinger Steige, und andere kurvenreiche Strecken, stellen vor allem für Motorradfahrer eine besondere Attraktion dar. Peter Barth beschreibt es eindrücklich so: „Mit hoch aufgedrehten Motoren, oft in Gruppen, durchdröhnen sie die Orte und Landschaften.“

Die Zeichnungen führen überzeugend vor Augen, wie sehr der Straßenverkehr die Natur zerstört und die Landschaften verändert. Asphalt, Motorenlärm und Abgase lassen wenig Lebensraum für Flora und Fauna und sind eine ästhetische Katastrophe.

Der Künstler lässt keinen Zweifel daran: Wie viele andere Orte wird Holzelfingen zur Hintergrundkulisse für vorbeirauschende Fahrzeuge.

Als Kontrast zu diesen „Durchfahrtsbildern“, setzt Peter Barth farbige Skizzen, in denen wir die Schwäbische Alb abseits von Verkehrsbelastung als Idylle sehen: Felder, Wiesen, Bäume, Hügel, Felsen, menschenleer, ohne Straßen und Fahrzeuge. Hier spürt man förmlich die Stille und empfindet die Bewegungslosigkeit als wohltuend.

Die Zeichnungen sind der Protest eines Künstlers gegen eine fehlgeleitete Verkehrspolitik und eine Hinterfragung von Tourismuskonzepten.

»DORT VOR ORT«  ist eine Ausstellung, die zeigt, dass Künstlerinnen und Künstler immer auch dem Ausdruck geben, was die Probleme ihrer Zeit sind.

Trotz der Bedeutung von Globalisierung und der positiven Auswirkungen von Reisen und Mobilität ist es wichtig, dass wir ein Zuhause haben und dafür Verantwortung übernehmen.

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