Vor 75 Jahren, am 8. April 1945, wurde bei einem Bombenangriff auf die Bahnanlagen beim Celler Güterbahnhof ein Transportzug mit KZ-Häftlingen getroffen, der auf dem Weg in das Konzentrationslager Bergen-Belsen war. Ein Teil der Überlebenden konnte sich aus den Waggons befreien und fliehen, verfolgt von Angehörigen der SS, der Wehrmacht, der Polizei und Celler Zivilisten. Diese ermordeten 170 der Fliehenden.
Am 2. Dezember 1947 starteten die Briten den „Celle Massacre Trial" und stellten 14 Beteiligte vor Gericht. Am Ende gab es im Mai 1948 sieben Freisprüche, vier Haftstrafen zwischen 4 und 10 Jahren und drei Todesurteile, die aber bald in Haftstrafen umgewandelt wurden. Alle schuldig Gesprochenen wurden bis Ende 1952 vorzeitig entlassen. Spätere deutsche Versuche, die begangenen Morde zu ahnden, scheiterten. 2007 wurde das letzte Verfahren eingestellt. In der Nachkriegszeit habe es eine gewisse Schlussstrichmentalität gegeben, sagte der Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, Jens Rommel: «Die Idee in Westdeutschland war, wir haben die Sache erledigt.» In Celle wurde erst 1992 ein Mahnmal eingeweiht, dass an die Hetzjagd erinnert.
Die Installation von Peter Barth erinnert an das Celler Massaker vom April 1945.
Mit 170 fiktiven Porträts versucht der in Celle geborene Künstler, die Ermordeten aus dem Fluss des Vergessen herauszuholen und ihnen ein Gesicht zu geben - auch wenn ihr tatsächliches Aussehen nicht wiederzugeben ist.
Bilder von der Ausstellungseröffnung:
Die Einführungsrede zur Ausstellung hielt Frau Meggie Hönig.
Presseschau:
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Celler Presse 11.02.2020
Ungesühnt. – Verschwiegen. – Ein Heimatbild.
Eine Installation von Peter Barth – Ausstellung in der Celler Synagoge -
Celle Heute 14.02.2020
"Den Ermordeten ein Gesicht geben"
Ausstellung zur Erinnerung an das Celler Massaker 1945 -
Cellesche Zeitung online
Mahnmal für schreckliche Geschehnisse in Celle -
Radiobericht im NDR Kulturspiegel 3. März 2020 (mp3 / 6:13min)
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revista #99 Ausgabe April/Mai 2020
Onlineausgabe der linken Zeitung für Politik und Kultur aus Celle -
Celle Heute 29.3.2020
Künstler Peter Barth präsentiert aktuelle Ausstellung zum Celler Massaker auf Homepage -
Celler Scene
Virtueller Rundgang "Ungesühnt - Verschwiegen - Ein Heimatbild" - Reise-Stories
Celle, eine Puppenstube weiter oben
". . . Eine Installation in der Synagoge „Ungesühnt, Verschwiegen, ein Heimatbild“, die sich mit diesem Teil der Celler Geschichte beschäftigt, . . . "
Mehr Informationen zum Massaker in Celle vom 8./9. April 1945 finden Sie hier:
- "Hasenjagd in Celle. Das Massaker am 8. April 1945" Buch 2005,
Heft 1-2 der "Celler Hefte", eine Schriftenreihe der RWLE Möller Stiftung. - Celle im Nationalsozialismus - 8. April 1945
Website mit vielen Informationen - "April 1945 - Der Luftangriff auf Celle und das Schicksal der KZ-Häftlinge aus Drütte."
Buch 1989, Autor Mijndert Bertram - Ungesühnt – doch nicht vergessen
Cellesche Zeitung vom 7. April 2009 - April 1945: "Hasenjagd" auf KZ-Häftlinge in Celle
NDR 2020 - "Häftlinge wurden zum Abschuss freigegeben"
NDR1 - Celle, 8. April 1945
ZEIT ONLINE *) vom 23. April 2009
*) kostenfreie Anmeldung bei ZEIT ONLINE evtl. erforderlich - Celle (Massaker am 8. und 9. April 1945),
KZ-Gedenkstätte Neuengamme - "Celle April 1945 revisited" Taschenbuch, Bernhard Strebel
(Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte) 14. Oktober 2013 - Erforschung eines Kriegsendverbrechens
Cellesche Zeitung vom 10.4.2020 - Wikipedia
- Mahnmal in den Triftanlagen
- Gedenktafel auf dem Waldfriedhof, Celle
Wiederentdeckt -Zeugnisse aus dem Konzentrationslager Holzen
Karte zeigt Zerstörungen: 8. April 1945
Heimatforschung im Landkreis Celle
und . . .Hörspiel mit Herz. Geschichte nach einer wahren Begebenheit.
Die Liebesgeschichte frei erfunden. Auf youtube [1:49:00] *)
"Hasenjagd Massaker von Celle"
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